Schwedische Weihnachts-Traditionen Die Weihnachtsvorbereitungen beginnen in Schweden traditionell Anfang Dezember. In früheren Zeiten brauchte man allein für die umfangreichen Buffets (julbord) sehr viel Vorbereitung.
Die eigentliche „heiße“ Phase beginnt mit der Wahl der örtlichen Lichterkönigin (Lucia). In Schweden ist der Luciatag (13. Dezember) seit mehr als 200 Jahren ein besonderer Feiertag: Die älteste Tochter im Hause stellt die Heilige dar und trägt einen grünen Kranz mit einer Reihe brennender Kerzen. So geht sie Morgens von Zimmer zu Zimmer und weckt die Eltern und Geschwister. Alle warten schon darauf, denn sie bringt die ersten Kostproben der Weihnachtsplätzchen mit und ihr Licht ist Vorbote des Weihnachtslichtes. Um die Entstehung des Lucia-Festes ranken sich verschiedene Ursprungsgeschichten. Die bekannteste Geschichte beschreibt Lucia als eine christliche Märtyrerin aus Syrakus. Die nach Lucia benannte Kirche in Syrakus steht auf frühchristlichen Katakomben, ihr Grab wurde aufgefunden. Reliquien daraus seien in Venedig, nach anderer Überlieferung in Metz zu finden.
Mit dem Lucia-Fest beginnt die eigentliche Weihnachtszeit, die Zeit bis zum 24. Dezember wird mit allerlei Vorbereitungen verbracht. Man besorgt die noch fehlenden Geschenke, bastelt gemeinsam in der Familie und in der Schule und kocht und backt nach alten Rezepten. Es wird das ganze Haus liebevoll geschmückt, die Fenster erhalten weihnachtliche Gardinen und Lichterbögen und weil es draußen schon recht kalt ist, gibt es zum Aufwärmen auch schon einmal einen Glögg, die schwedische Art des Glühweines (mit Mandeln und Rosinen).
Heiligabend
Am Morgen des Heiligabend besuchen die Schweden meist ihre Verwandten und Freunde. Um 15.00 Uhr sitzen dann alle vor dem Fernseher und warten auf „Kalle Anka“ (Donald Duck), es ist nämlich seit über 25 Jahre zur Tradition geworden, sich gut eine Stunde Disney-Comic-Filme anzusehen. Nach der Fernsehübertragung beginnt die schwedische Familie mit ihren eigenen Festlichkeiten, man tanzt um den Baum – der üblicherweise frei im Wohnraum aufgestellt ist - und packt die Geschenke aus. Bei einigen kommt aber auch der „Jul-Tomte“( Weihnachtsmann) an die Türen. Diese Tradition haben die Schweden von Deutschland im 19. Jahrhundert übernommen. Mit seinem roten Umhang, einer Mütze und einem wehenden Bart verkleidet, verteilt er dann die Geschenke. Der Ursprung des „Tomte“ war ein (Wald-) Schutzgeist, der die Aufgabe hatte, die Familien zu bewachen und zu beschützen. Um den Jul-Tomte und die anderen zahlreich vorkommenden „Tomte“ (Zwerge bzw. Wichtel) zufrieden zu stellen, stellt man eine Schüssel mit Milch oder Brei vor die Tür.
Die Weihnachtsstimmung wird zum Jahreswechsel am 31.12./1.1. für die Silvesterfeiern unterbrochen, danach kehrt die weihnachtliche Besinnlichkeit wieder ein. Am 13. Januar, am Knutsdagen, ist offiziell die Weihnachtszeit zu Ende. In manchen Familien bleibt aber der weihnachtliche Schmuck noch bis Ende Januar, manchmal auch noch länger.
Rezepte
„Pepperkakor“ - Pfefferkuchen
Das brauchen Sie!
· 3 dl Zucker
· 1/2 Rübensirup oder Honig (oder 1/2 dl Wasser mit Zucker anrühren)
|
200g Margarine oder Butter |
|
1 dl Wasser |
|
1 1/2 EL Zimt gemahlen |
|
1/2 EL Ingwer gemahlen |
|
1/2 EL Nelken gemahlen |
|
2 TL Kardamom |
|
2 TL Natron |
|
1 l Weizenmehl |
Und so wird’s gemacht!
Zucker und Wasser aufkochen. Butter oder Margarine zusammen mit den Gewürzen in eine Schüssel geben, die Zuckerlösung dazufügen und während des Schmelzens langsam umrühren. Abkühlen lassen.
Natron und Mehl vermischen und mit den anderen Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Über Nacht kalt stellen. Am folgenden Tag den Teig dünn - etwa 2-3 mm dick - ausrollen (Tipp: Frischhaltefolie verhindert das Ankleben am Nudelholz) und Plätzchen mit Ausstechförmchen ausstechen. Bei 210 Grad Celsius 5-8 Minuten backen. Achtung: die dünnen Pfefferkuchen brennen sehr leicht an! Auf einem Gitter abkühlen lassen.
“Lussekatter“ ( Safrangebäck)
|
Zutaten
50 g Butter oder Margarine 5 dl. Milch 50 g Hefe 1 TL Salz 2 TL Zucker Ca. 1,5 l. Weizenmehl 1/2 - 1 g gemahlener Safran 125 g Butter oder Margarine 1 1/2 dl. Zucker 1 Ei
Zum Auftragen:
1 Ei
Zum garnieren:
Rosinen |
Zubereitung
Butter oder Margarine (50 g) in einem Topf schmelzen. Milch hinzugießen und bis ca. 37°C wärmen. Hefe in eine große Schüssel hineinbröckeln. Lauwarme Milch und Margarine darübergießen und Hefe anrühren. Zucker, Salz und den größten Teil des Mehls in die Schüssel geben .
Teig kräftig kneten. Teig ca. 1 Stunde unter einem Küchentuch aufgehen lassen.
Während der Teig aufgeht, Butter oder Margarine (125 g) mit dem Zucker verrühren.
Safran und Ei dazugeben und gut umrühren. Safranteig in den aufgegangenen Teig unterkneten.
Den Rest des Mehls dazugeben (1/2 dl. zum Durchkneten aufbewahren). Teig nochmals durchkneten und Teigstücke zu Lussekatter formen. Lussekatter auf Bleche mit Backpapier legen.
Bis zur knapp doppelten Größe unter einem Küchentuch aufgehen lassen. Lussekatter mit dem Ei bestreichen und mit Rosinen garnieren.
8-10 Minuten mitten im Ofen bei 250°C backen.
Lussekatter auskühlen lassen.
„Julskinka“ Weihnachtsschinken
Zutaten:
|
1 gepökelter Schinken |
|
2 Lorbeerblätter |
|
15 Pimentkörner |
|
4 EL milder Senf |
|
2 EL Senfpulver |
|
1 EL Zucker |
|
1 1/2 EL Wasser |
|
1 Eigelb |
|
3 EL Paniermehl |
|
25 Nelken
|
Zubereitung:
|
Schneiden Sie ein Kreuz in die Schwarte des Schinkens und stecken Sie ein Bratthermometer ein. |
|
Legen Sie den Schinken in einen Kochtopf, bedecken Sie ihn mit kaltem Wasser, lassen Sie alles aufkochen und abschäumen. Geben Sie dann die Lorbeerblätter und die Pimentkörner hinzu. |
|
Lassen Sie den Schinken zugedeckt köcheln (pro kg Schinken ca. 50 - 60 Min). Wenn das Thermometer 72 ° C zeigt, ist der Schinken fertig. Lassen Sie ihn dann im Sud abkühlen. |
|
Entfernen Sie die Schwarte. |
|
Heizen Sie den Backofen auf 225°C vor. |
|
Bereiten Sie eine Mischung aus dem Senf, dem Senfpulver, dem Zucker, dem Wasser und Eigelb. Bestreichen Sie damit den Schinken. Bestreuen Sie ihn anschließend mit den Paniermehl und spicken Sie Ihn mit den Nelken. |
|
Schieben Sie den Schinken auf einem Backblech in den Ofen. Geben Sie etwas Schinkenbrühe auf das Blech. |
|
Backen Sie Ihn ca. 10 bis 15 Min. bis er eine goldbraune Farbe hat und schneiden Sie ihn dann in Scheiben. |